Mundart: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Osterbrücken
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
Wie in fast allen Sprachen der Welt, so gibt es auch im Deutschen, hier im Speziellen im Saarland, viele verschiedene Dialekte.  
Wie in fast allen Sprachen der Welt, so gibt es auch im Deutschen, hier im Speziellen im Saarland, viele verschiedene Dialekte.  
Für einen Nicht – Saarländer mag es anfangs schwierig sein zu verstehen, was sein Gegenüber da überhaupt redet. Aber wer jetzt denkt, dass es nur bundeslandspezifische Dialekte gibt, muss eines besseren belehrt werden. Selbst in unserem kleinen Saarland gibt es regional große Unterschiede in den Dialekten und es kann durchaus sein, dass jemand aus dem Landkreis Merzig Schwierigkeiten hat sein Gegenüber aus dem Landkreis St. Wendel zu verstehen. Und man kann sogar noch einen Schritt weitergehen: selbst landkreisintern gibt es zum Teil große Unterschiede. So „schwätzt“ zum Beispiel der „Mähbinger“ (Marpinger) zum Teil anders als der „Oschderdahler“ (Ostertaler).  
Für einen Nicht – Saarländer mag es anfangs schwierig sein zu verstehen, was sein Gegenüber da überhaupt redet.  
 
Aber wer jetzt denkt, dass es nur bundeslandspezifische Dialekte gibt, muss eines besseren belehrt werden. Selbst in unserem kleinen Saarland gibt es regional große Unterschiede in den Dialekten und es kann durchaus sein, dass jemand aus dem Landkreis Merzig Schwierigkeiten hat sein Gegenüber aus dem Landkreis St. Wendel zu verstehen.  
 
Und man kann sogar noch einen Schritt weitergehen: selbst landkreisintern gibt es zum Teil große Unterschiede. So „schwätzt“ zum Beispiel der „Mähbinger“ (Marpinger) zum Teil anders als der „Oschderdahler“ (Ostertaler).  
Auch hat der jeweilige Dialekt etwas mit der Generation zu tun, in der man aufgewachsen ist.  
Auch hat der jeweilige Dialekt etwas mit der Generation zu tun, in der man aufgewachsen ist.  


Auch einige Berufsgruppen, wie z.B. Bauern, hatten ihr ganz eigenes Vokabular.
Auch einige Berufsgruppen, wie z.B. Bauern, hatten ihr ganz eigenes Vokabular.


Hier soll nun ein kleines Mundart – Nachschlagewerk entstehen, das es auch Nicht – Ostertälern oder Nicht - Saarländern ermöglicht mit uns „Muffeländern“ (Neckname für Saarländer, sehr verbreitet u.a. im Raum Trier) zu kommunizieren (ze schwätze).
Hier soll nun ein kleines Mundart – Nachschlagewerk entstehen, das es auch Nicht – Ostertälern oder Nicht - Saarländern ermöglicht mit uns „Muffeländern“ (Neckname für Saarländer, sehr verbreitet u.a. im Raum Trier) zu kommunizieren ("ze schwätze").


{| class="wikitable sortable"
{| class="wikitable sortable"
Zeile 225: Zeile 229:
|-
|-
| Bux || Hose ||  ||  
| Bux || Hose ||  ||  
|-
| Buddik || Bude, Zimmer || "Du bringschd jetzt erschdemol dei Buddik in die Reih´. "  ||
|-
|-



Version vom 23. Januar 2016, 23:33 Uhr

Wie in fast allen Sprachen der Welt, so gibt es auch im Deutschen, hier im Speziellen im Saarland, viele verschiedene Dialekte. Für einen Nicht – Saarländer mag es anfangs schwierig sein zu verstehen, was sein Gegenüber da überhaupt redet.

Aber wer jetzt denkt, dass es nur bundeslandspezifische Dialekte gibt, muss eines besseren belehrt werden. Selbst in unserem kleinen Saarland gibt es regional große Unterschiede in den Dialekten und es kann durchaus sein, dass jemand aus dem Landkreis Merzig Schwierigkeiten hat sein Gegenüber aus dem Landkreis St. Wendel zu verstehen.

Und man kann sogar noch einen Schritt weitergehen: selbst landkreisintern gibt es zum Teil große Unterschiede. So „schwätzt“ zum Beispiel der „Mähbinger“ (Marpinger) zum Teil anders als der „Oschderdahler“ (Ostertaler). Auch hat der jeweilige Dialekt etwas mit der Generation zu tun, in der man aufgewachsen ist.

Auch einige Berufsgruppen, wie z.B. Bauern, hatten ihr ganz eigenes Vokabular.

Hier soll nun ein kleines Mundart – Nachschlagewerk entstehen, das es auch Nicht – Ostertälern oder Nicht - Saarländern ermöglicht mit uns „Muffeländern“ (Neckname für Saarländer, sehr verbreitet u.a. im Raum Trier) zu kommunizieren ("ze schwätze").

Ostertal Hochdeutsch Beschreibung
Käwwert Käfer Abweichungen: Maikäwwert, Mischdkäwwert, Saukäwwert (auch als Schimpfwort)
Boobadd Käfer alternativ. PäärdsBoobadd
Kärchjobb Friedhof der Kirchhof, besser Friedhof, der früher im Hof der Kirche lag, auch "Kärchjob", "Kaijob" gesprochen
koddere husten
Subbeboll Suppenkelle
Häggebock Zecke
Mamme Mama
mippsele riechen, stinken, müffeln ich mippsele, du mippselschd, er mippseld, äääs mippseld, ma mippsele, ihr mippsele, die mippsele
moggere riechen, stinken, müffeln ich mogge, du moggscht, er moggd, äääs moggd, ma moggere, ihr moggere, die moggere
Mullekopp dickköpfiger Mensch, Kaulquappe
Weschbel die Wespe
Parre Pfarrer, Geistlicher, evangelisch
Paschdor Pastor, Geistlicher, katholisch
Trooch Trog im Ostertal auch Bezeichnung für einen Teller
Pellkrumbeere die Pellkartoffeln
Krumbeer Kartoffel
Baier Stechmücke
Kannel Regenrinne
tripseln regnen (leicht), nieselig Sehr schwacher Regen, meist nur wenige Tropfen,"es tripselt"
dimmeln Gewitter/Donner Gewitter / Donnergeräusch, "es dimmelt", "es diemelt"
Gehannstrauwe Johannisbeeren
Hansepüpche Marienkäfer
Haw(v)e Kochtopf
Hääbche kleine Schüssel Im Saarland oft verwendeter Begriff für ein Baby-Töpfchen, Nachttopf
Sauboll Große Kelle Bezeichnung für ein großes, Suppenkellenartiges "Besteck" in dem Schweinefutter angerichtet wurde
tuschdarre flüstern ich tuschdarre, du tuschdaschd, er tuschdad, ääs tuschdad, ma tuschdarre, ihr tuschdarre, die tuschdarre
tuschderre flüstern ich tuschderre, du tuschderschd, er tuschderd, ääs tuschderd, ma tuschderre, ihr tuschderre, die tuschderre
pischbere flüstern ich pischbere, du pischberschd, er pischberd, ääs pischberd, ma pischbere, ihr pischbere, die pischbere
grad zelääds trotzdem, zum Trotz
Gott säähm dich Gott sei mit Dir (wörtlich) wird oft gesagt, nachdem einer geniest hat anstelle von "Gesundheit"
schuddere schaudern
dusselisch schwindlig, vergesslich der iss so was von dusselisch (Er ist sowas von vergesslich).
puddelle düngen Bezeichnung für das Ausbringen von Tier-Dung auf Feldern, "ich gehn puddelle", "ich duuhn puddelle"
ahh....unn? "Ach hallo, wie geht's Dir / Ihnen?" Begrüßung und Frage des Wohlbefindens
och....s'muss "Mir geht es soweit gut" Erwiderung auf Begrüßung und Frage des Wohlbefindens
unn? "Ach hallo, wie geht's Dir / Ihnen?" (Kurzform) Kurze Begrüßung und Frage des Wohlbefindens
jooo. unn selwa? "Mir geht es soweit gut, und dir/Ihnen?." (Kurzform) Kurze Erwiderung auf Begrüßung und Frage des Wohlbefindens mit Antwort und Gegenfrage
schwätze reden ich schwätze, du schwädschd, er schwätzt, äääs schwätzt, ma schwätze, ihr schwätze, die schwätze
Kerschdche freche Person
Hingel Hühner
Strooselamp Straßenlaterne
Trottwa Gehweg / Bürgersteig "Geh uff de Trottwa"
Kerb Kirmes "Heit gehn ma uff die Kerb"
Blädscher Werbung/Werbeblätter "Sin die Blädscher schon do" ?
Dibbe Topf
Schäschtsche Regengully
Eidam Schwiegersohn veraltete Bezeichnung für Schwiegersohn
Iwwerzwärsch übermütig meist die Bezeichnung eines "rebellierenden" Kindes (Du bischd heit awwer ganz scheen iwwerzwärsch)
de Gladdisch aalglatter Mensch, der sich meist anbiedernd verhält)
schwätze reden
ebbes etwas
simmeliere überlegen, nachdenken
Priemscher Kautabak "Ich duhn Priemscher kaue"
lammediere lamentieren
dischbediere diskutieren "do werd net lang dischbediert"
fladdiere bitten, betteln "wie lang muss ich dir dann noch fladdiere"
Raasch Wut "du bringschd mich noch in Raasch"
Oowed Abend Grußform: Genoomd (Guten Abend)
Wälljerholz Nudelholz
Harzschmier Brot mit Zuckerrübensirup-Aufstrich
Bäredreck Bärendreck Im Saarland Bezeichnung für Lakritze
Drohschel, Drohschele Stachelbeeren
Schdorze Strunk Bezeichnung für Salatstrunk, für einen kleinen Jungen, und für einen Baumstumpf
Orwesjer Essensreste "Mei liewer Schdorze, heit wärre beim Esse awwa käh Orwesjer gemacht"
Bluch, de der Pflug
Teischel, de Deichsel beim Ackerwagen
Lone, de Bolzen zum Sichern der Räder bei Ackerwagen
Eh, die die Egge
Ehzahn, de Zahn der Egge
Korekaschde aufgestelltes Getreide nach dem Mähen zum Trocknen
Hawwer Hafer
Gärschd Gerste
Kore Roggen
Rommele Rüben
Wutzje Ferkel
Huwwel Bodenunebenheit
Hiwwel Hügel, Landerhebung
Eichert Eichhörnchen
Abbelgrutze Kerngehäuse eines Apfels
Puddelgrub, die Jauchegrube
Pärtsmischd Pferdemist
Nähtz Nähgarn, Zwirn
netze gießen "Haschd du schon die Blume genetzt?"
säähsche urinieren "De Hund hat schon widder in die Stubb gesäähschd"
Schloofstubb, die Schlafzimmer
Puallloch Jauchegrube
zaggere pflügen
Arwed Arbeit
Hingelsmischd Hühnermist
schdemmbele eigtl. stempeln Allgemeine Bezeichnung für den Empfang von Arbeitslosengeld ("Dann geschde halt schdemmbele....")
gärgse quitschen "Die Dier do gärgst. Do muss ma mol Fubbes rinnduhn....."
Krähnsche, es eigtl. kleiner Wasserhahn frühere Bezeichnung für das männliche Geschlechtsorgan bei Mensch und Tier
Fubbes Schmierfett "Die Dier do gärgst. Do muss ma mol Fubbes rinnduhn....."
Gudd Stubb Wohnzimmer Früher Bezeichnung für das Wohnzimmer, das oftmals nur am Wochenende geheizt wurde und in dem man sich zu besonderen Anlässen aufgehalten hat
Leicheimbs Leichenschmaus
Krimmelsches Kuche Streuselkuchen
Himmel Sakralutsch nochemol Fluch
Gussjer Enten
Pederling Petersilie
Bettsääscher Löwenzahn
Salatbrieh Salatsauce, Salatdressing
arisch arg "Ich hann arisch kalt".
Ähs sächliche Bezeichnung für Mädchen und Frauen "Ähs mennt aach wunnerschd, was ähs wär."
allegebott immer, in jedem Moment "Ähs hat allegbot ebbes anneres.
allee dann "Bis zum nächsten Mal" "Allee dann, bis morje"
Ballawer Krach, Lärm "Machen mol kään so Ballawer!"
bibb müde, abgeschlafft "Heit bin ich bibb...."
Bux Hose
Buddik Bude, Zimmer "Du bringschd jetzt erschdemol dei Buddik in die Reih´. "