Osterbrücken seit der französischen Revolution: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 28. März 2015, 10:54 Uhr
1793 wurde das Ostertal französisch besetzt und 1798 Teil des Departements "Sarre". Erst 1801 kam es im Frieden von Luneville offiziell zum französischen Staat und zum Bereich der Bürgermeisterei (Mairie) Niederkirchen.
1814/15 wurde Osterbrücken mit den von Österreich und Preußen zurück eroberten Gebieten unter der Verwaltung einer österreichisch-bayrischen Landadministrationscommission mit dem Kanton St.Wendel dem Kreis Ottweiler eingegliedert.
Nach dem Wiener Kongreß 1816 kam die Bürgermeisterei Niederkirchen ohne Leitersweiler in den Kanton Kusel und zum Königreich Bayern (Bez. Kaiserslautern, später Bezirk Kusel; diese Verwaltungseinheit bestand bis 1947, ab 1938 Kreis Kusel), die Bürgermeisterei Oberkirchen mit Leitersweiler zu Sachsen-Coburg-Gotha, später Fürstentum Lichtenberg, und Werschweiler und Dörrenbach zu Preußen (1834 wurde das Fürstentum Lichtenberg von Preußen gekauft).
Nach dem Versailler Vertrag verlief die Grenze zwischen dem Deutschen Reich und dem Saargebiet durch das Ostertal. (Werschweiler und Dörrenbach kamen zum Saargebiet). Am 1.3.1935 kam das Saargebiet zum Reich zurück, blieb aber eine vom "Reichskommissar für die Verwaltung des Saarlandes" geführte eigene Verwaltungseinheit. Bei der lag Osterbrücken im Bereich des Gaues "Saarpfalz" mit Hauptstadt Neustadt an der Weinstraße. Ab März 1945 war das Ostertal von alliierten Truppen besetzt.
Nach der Kapitulation des Deutschen Reiches gehörte das Ostertal zur Provinz Rheinland-Hessen-Nassau in der französischen Besatzungszone. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das "Saarland" zunächst in den Grenzen des alten Saargebietes geschaffen. 1946 wurden Oberkirchen, Haupersweiler, Grügelborn, Leitersweiler und Schwarzerden, am 24.6.1947 Osterbrücken, Hoof, Marth, Saal, Bubach und Niederkirchen dem Saarland eingegliedert. Bis 1957 verlief zwischen Osterbrücken und Selchenbach, Herchweiler die Grenze zwischen der BRD und dem Saarland. Osterbrücken wurde 1947 wieder Grenzort mit Zollstation in Richtung Herchweiler und Zollhäusern in denen bis 1957 franz. Zöllner mit ihren Familien lebten.
Bei der Volksabstimmung über das europ. Statut des Saarlandes am 23.10.1955 lehnten in Osterbrücken 94,19 % der Bevölkerung das Saarstatut ab.
Am 1.1.1957 folgte die politische Rückgliederung des Saarlandes in die Bundesrepublik Deutschland, die wirtschaftliche folgte am 5.7.1959 (Tag X). Die Grenze zwischen Osterbrücken und Selchenbach, Herchweiler ist bis heute noch Landesgrenze zwischen dem Saarland und Rheinland-Pfalz.
(Quelle: Westricher Heimatblätter 8/74, B. Stoll "Das obere Ostertal")