Osterbrücker Dorfgeschichten: Unterschied zwischen den Versionen

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== Transskript ==
== Osterbrücker Dorfgeschichten von Adolf Renner, 1967, Transskript ==


Transskript erstellt von [[Benutzer:Ecker|Harald Ecker]], 2015
Transskript erstellt von [[Benutzer:Ecker|Harald Ecker]], 2015

Version vom 30. April 2015, 21:59 Uhr

Nachfolgende Tonbandaufnahmen von Adolf Renner stammen aus dem Gemeindearchiv Osterbrücken und wurden im Jahr 1967 vom damaligen Lehrer Horst Gachot erstellt. Die Digitalisierung, Bearbeitung und Schnitt erfolgte durch Bruno Seyler, 2004, Aufbereitung und Archivierung für diese Internetpräsenz erfolgte durch Jörg Reinhard, 2015.

01: [00:30.72] ogg mp3 Begrüßung mit Themenüberblick
02: [14:02.71] ogg mp3 Die Geschichte von Osterbrücken
03: [12:35.14] ogg mp3 Die Mühlen
04: [06:37.18] ogg mp3 Die Gemarkung Wörschweiler
05: [01:06.51] ogg mp3 Größe der Gemarkung und Maße
06: [03:26.68] ogg mp3 Die Gebäude in Osterbrücken
07: [01:57.01] ogg mp3 Der alte Mühlenplatz im Krummet
08: [06:26.10] ogg mp3 Die Wasserversorgung
09: [04:02.13] ogg mp3 Die Bodenbeschaffenheit
10: [04:12.55] ogg mp3 Die Flurnamen
11: [01:27.23] ogg mp3 Die Kohlengruben
12: [02:31.16] ogg mp3 Die Bergleute
13: [05:54.72] ogg mp3 Die Entstehung der Häuser
14: [03:06.71] ogg mp3 Die Ortsteile von Osterbrücken

Komplett-Download in einer Datei in folgenden Formaten:

Fragen und Antworten zu den hier verwendten Audioformaten.

Osterbrücker Dorfgeschichten von Adolf Renner, 1967, Transskript

Transskript erstellt von Harald Ecker, 2015


Begrüßung mit Themenüberblick

So Ihr Kinder, ich bin gekommen um Euch ein wenig über die Geschichte unseres Heimatdorfes Osterbrücken vorzutragen, sowie über die Flurnamen, die wir auf unserer Gemarkung haben, über die Ausdehnung unserer Gemarkung, über die Geschichte als solche sowie über die Sachen, die sich im Laufe der Jahrhunderte zugetragen haben.

Die Geschichte von Osterbrücken

Die Geschichte von Osterbrücken: Sie reicht zurück, wo man sich noch nicht so ganz einig ist, entweder zum Jahre 870 oder bis zum Jahre 810. Unser Dorf hieß früher „Brucca“, und zwar wird dieses „Brucca“ im Jahre 810 zum ersten Mal erwähnt. Ganz bestimmt ist aber unser Heimatdorf Osterbrücken im Jahre 870 erwähnt so dass es nun schon fast 1100 Jahre alt ist. Weiter zurückreichende Urkunden besitzen wir nicht. Unser Dorf ist erbaut mitten in der Gemarkung. Und zwar ist unsere Gemarkung 476ha groß und unser Dorf liegt im Zentrum dieser Gemarkung. Die äußersten Winkel dieser Gemarkung sind die Neumühle im Süden, dann beginnt die Grenze der Gemarkung Hoof, es zweigt weiter ab die Gemarkung Haupersweiler, Herchweiler, Selchenbach und Marth. So hat dann Osterbrücken bereits zur Zeit Karl´s des Großen bestanden. Seine Geschichte ist sehr bewegt. Es gingen sehr viele Kriege, seien sie politischer Art oder Religionskriege darüber hinweg. Wir machen nun einen kleinen Sprung weil wir unsere Geschichte nicht so frühzeitig durchsuchen können und beginnen ungefähr kurz vor dem 30 jährigen Kriege. Im Jahre 1609 hatte Osterbrücken bereits 26 Familien. Als 1618 der 30 jährige Krieg ausbrach, der bekanntlich bis 1648 dauerte, steht nun heute fest, dass wir im Jahre 1652 hier noch eine Familie hatten, und zwar eine zerrissene Familie. Die Familiennamen, die sich im Ostertal über den 30 jährigen Krieg gerettet haben, d. h. die nach dem 30 jährigen Krieg noch bestanden obwohl sie vor dem 30 jährigen Krieg schon vorkamen sind: Klöckner, Seiler, Seyler. Weitere Familien, die heute als verhältnismäßig sehr alt gelten sind kurz nach dem 30 jährigen Kriege entweder aus benachbarten Gebieten oder aus dem Ausland, wie z. B. der Schweiz oder Tirol oder aus Frankreich, eingewandert. So hat sich dann Osterbrücken nach dem 30 jährigen Krieg aus der kleinen Siedlung wieder langsam erholt und hatte dann gegen Ende des 18 Jahrhunderts bereits eine Seelenzahl von 250 Personen, so dass Osterbrücken vor ungefähr 200 Jahren das größte Dorf des Ostertales war, was heute in unserer Heimat Niederkirchen und Hoof darstellen. Es kam dann die Französische Revolution, die auch über unser Gebiet ziemlich hart hinwegging. Im Jahre 1789 wurde unser Gebiet französisch, d.h. es kam unter französische Herrschaft. Und zwar gehörten wir damals zum Departement Donnersberg. Die Regierung war in Mainz. Aus dieser Zeit der französischen Herrschaft stammt, was wir heute noch wissen, die sogenannte Kaiserstraße, die Paris mit Mainz verband und in unserer engeren Heimat durch Homburg ging. Weiter haben wir in unserem Gebiet neben dieser Straße sehr alte Wege und Straßen. Ich erinnere in diesem Moment an die sogenannte Herzogstraße die von Homburg kommend über Herchweiler – Pettersheim, über die Krottelbacher Höhe, am Königreicher Hof vorbei nach Osterbrücken abzweigte und in ihrer Hauptlinie über Herschweiler, Albessen nach der Burg Lichtenberg führte. Die Bevölkerung unseres Gebietes wurde bereits bei der sog. Reformation protestantisch und zwar deswegen, weil der Landesherr Anhänger der protestantischen oder evangelischen Religion war. Damals war unsere oberste Behörde in Heidelberg, bzw. in Schwetzingen. Dort wohnte der Kurfürst der Pfalz. Der Kurfürst der Pfalz war nämlich in alter Zeit der Stellvertreter des Deutschen Kaisers. Nun kommen wir schon in die Neuzeit. Es kamen dann die sogenannten Befreiungskriege in denen von 1812 – 1815 der Kern lag. In diesem Kriege war unser Dorf, das damals bekanntlich zur Kurpfalz bzw. Pfalz-Zweibrücken gehörte, ein bayrischer Pufferstaat war, an der Seite Napoleons. Denn bis 1816 war unser Dorf unter französischer Herrschaft. Da nun die damaligen Alliierten, das waren Preußen, Österreich und andere Staaten über Napoleon siegreich blieben, so wurden dann auch Gebiete links des Rheins entweder zu Preußen geschlagen oder sie kamen zu dem damals neu erwachten Staatsgebilde Oldenburg, Landesteil Birkenfeld. Ein alter Zeuge dieser Umbildung ist heute noch die Burg Lichtenberg, denn die Burg Lichtenberg hat eine sehr bewegte Geschichte. Sie ist zum Teil Veldenzer Grafen bewohnt gewesen zum Teil von Pfälzer Herrschern und zum Teil von preußischen Herrschern. Danach wurde dann auch Osterbrücken mit seiner Gemarkung in Mitleidenschaft gezogen und ein Drittel des Gemarkungsteiles der von Osterbrücken Ortskern nördlich liegt in Richtung Seitzweiler und Gemarkung Haupersweiler dezimiert, das heißt ein Drittel seiner Fluren wurde abgetrennt und zur Gemarkung Haupersweiler geschlagen. So kam dann, was man heute noch als „Hofwinkel“, „Ziggelmeß“ oder „Schermeshöh“ bezeichnet, von der Osterbrücker Gemarkung zur Haupersweiler Gemarkung. Dann kamen, was unsere Heimat ebenfalls wieder betraf die sogenannten Deutschen Bruderkriege, die Bauernaufstände, die Bauernaufstände ungefähr 1825 und dann der deutsche Bruderkrieg in den Jahren 1864 – 1866. Damals waren wir bereits zu Bayern gehörig, zu denen wir, als Bayern im Jahre 1816 Königreich wurde, kamen. Dann kam im Jahre 1870 der „Deutsch – Französische Krieg“ in dem ebenfalls Personen aus unserem Heimatort ihr Leben lassen mussten. Es begann dann das sogenannte „Wilhelminische Zeitalter“ oder das „Deutsche Kaiserreich. Es wurde am 18. Januar 1871 zu Versailles bei Paris proklamiert und bestand bis 1918. So kam dann auch der 2. Weltkrieg, um nur einmal die schicksalhaften Bewegungen unserer Heimat zu nennen, in dem wir hier in Osterbrücken 27 Gefallene zu verzeichnen hatten. Und so ist nun Osterbrücken heute mit seinen ca. 460 Einwohnern ein Dörflein, was zum größten Teil aus Bergleuten, Hüttenarbeitern und Bauarbeitern besteht. Ferner haben wir hier eine Anzahl Angestellter heute, die freien Berufe sind fast vollkommen ausgestorben heute. Wir haben noch einen Dachdeckermeister, eine Schreinerei und ungefähr 10 landwirtschaftliche Betriebe.

Die Mühlen

Was nun bei uns vollkommen erloschen ist, das sind die Mahlmühlen. Osterbrücken hat in seiner Geschichte bereits drei Mühlen gehabt. Und zwar war die älteste Mühle die sogenannte „Alte Mühle“, was heute noch in unserer Gemarkung als „Alt Miehl“ bezeichnet wird. Sie stand ungefähr da wo vom Maschinenschuppen (Anm.: Neumeyerstraße 3) der Wassergraben im Winkel zur Oster herunterläuft, jenseits der Oster. Dieser alte Wassergraben war zur damaligen Zeit der Weg, da wir noch keine Straße besaßen. Und dieser Weg führte, da wo der Graben heute in die Oster läuft, als Furt durch die Oster und war dann an der „Alten Mühle.“ Diese „Alte Mühle“ hat leider den dreißigjährigen Krieg nicht mehr überstanden und wurde wie die große Mehrzahl unserer gesamten Häuser durch Kriegswirren zerstört. Sie ist nun folgendermaßen festzustellen: Ich habe mir die Mühe gemacht in einem alten Lagerbuch was noch teilweise erhalten ist festzustellen, wo die „Alte Mühle“ lag. Und zwar habe ich festgestellt, dass die Ordnungsnummern des alten Lagerbuches zu späterer Zeit, also im Jahre 1846, für unsere damaligen Plannummern Verwendung fand. Diese Plannummern waren dann bei uns gültig bis zur Flurbereinigung, die jetzt vor ihrem Abschluss steht, und wenn sie abgeschlossen ist, sind damit auch die Plannummern erloschen. Wenn ich nun heute einen Flur nehme und eine Flurstücknummer und ich kann zurückgreifen, weil ich dann anhand meiner Karte die noch im Original vorhanden ist ablesen, dass Plannummer 998 war einmal im alten Lagerbuch die Ordnungsnummer 197. Ich weiß dann, wenn ich die neue Karte besitze da wo die Plannummer 998 lag, da lag damals die Lagerbuchnummer 197. Dann weiß ich, wenn ich die neue Nummer weiß, so hier an diesem Fleckchen Erde, da stand einst die „Alte Mühle“. Ich will das nur vor Euch hier sagen liebe Kinder, damit Ihr wenn Ihr eines Tages einmal eine Schrift in die Hand bekommt und es heißt, Osterbrücken hatte eine alte Mühle, dann müsst Ihr wissen, ich finde mich so oder so zurecht. Denn ich habe den Wunsch und auch das Begehren, und ich werde es nach Möglichkeit durchführen, dass ich diese alten geschichtlichen Sachen, die in den alten Karten von 1846 noch vorhanden sind, heute jedoch nicht mehr bestehen in eine heimatkundliche Karte eintragen werde. Ich werde das nach bestem Wissen und Gewissen tun, denn was ich Euch vorher gesagt habe, die „Alte Mühle“, die hatte ja dann auch bekanntlich einen Mühlgraben, denn die Mühle wurde mit Wasser getrieben, obwohl es ja auch Windmühlen gibt, die wir hier aber in unserem Gebiet nicht hatten, elektrischen Strom kannten wir nicht und andere Antriebsmöglichkeiten hatten wir nicht. So lief dieser alte Mühlengraben ungefähr von seinem Beginn von da ab wo jetzt der Schulpfad die Oster überquert. Ich nenne Euch jetzt Hausnamen, damit Ihr Euch ungefähr orientieren könnt. Von da aus lief der alte Mühlgraben vor dem Hause „Ulrich“ vorbei, überquerte zwischen dem Haus „Richard Müller“, „Otto Neu“, und der ehemalige Schule, unserem alten Schulhaus, die jetzige Ortsstraße. Steine, die den Mühlgraben durchließen, also ein sogenannter Durchlass oder Brücke genannt fanden sich noch vor 10 Jahren als die Gemeine hier Klärleitungen gelegt hatten. Nun verlief dieser Mühlengraben unterhalb des Schuppens von Richard Müller vorbei und ungefähr genauso was man heute noch sagt am „Langwies Resch“ vorbei bis zur alten Mühle. Und nachdem er das Mühlenrad getrieben hatte verließ er ungefähr an der Ecke wo der Wald beginnt wieder das Mühlengebiet und floss wieder in die Oster. Das war nun die alte Mühle. Nun haben wir eine Mühle, die man heute „Brücher´ch Mühle“ nennt. Diese Mühle war ursprünglich nachdem sie gebaut war und die „Alte Mühle“ noch im Volksmund existierte oder vielleicht baufällig noch existierte, war das ursprünglich die „Neu Mühle“. Diese „Neu Mühle“ wurde gebaut zwischen dem Jahre 1688 und 1705. Und zwar von einem Mann der damals hier in Osterbrücken, d.h. im ganzen Gebiet, einwanderte. Er heiß Heinrich Harth. Von diesem Zeitpunkt ab ist der Name Harth hier in Osterbrücken. Die Mühle umfasste als sie vollkommen fertig war, ich nenne Euch meine lieben Kinder nun eine Zahl, damit Ihr ermessen könnt, was sich in 300 Jahren dort getan hatte. Sie umfasste eine Mahlmühle oder Getreidemühle, eine Ölmühle, eine Schnapsbrennerei und eine Landwirtschaft von ungefähr 70 Morgen. Dieser Mühlenbetrieb ist nun leider auch nicht mehr vorhanden und könnte sich in seiner Größe auch nicht mit den heutigen Mühlen messen. Das war nun die zweite Mühle, die ich Euch genannt habe. Die dritte Mühle ist die noch heute gültige „Neumühle“, die jedoch auch schon seit 40 Jahren außer Betrieb ist. Diese Neumühle wurde ebenfalls von einem Mann namens Harth erbaut. Und zwar hatte dieser alte Heinrich Harth wie ich ursprünglich erwähnt hatte mehrere Söhne, deren Kinder wiederum zog einer nach Selchenbach und betrieb dort eine Landwirtschaft, und wenn ich so sagen darf, verspürte eines Tages auch wieder „Müllerblut“ in seinen Adern. Dieser beschloss nun zusammen mit seinem Sohn die „Neumühle“ zu erbauen. Und dieser Harth hat dann die „Neumühle“ ungefähr um das Jahre 1825 erbaut. Typisch für die Mühlen, die diese Familien oder ihre Nachkommen erbaut haben ist folgendes: Sämtliche Häuser unserer kleinen engeren Heimat die mit Schiefer gedeckt waren und an der Stirnseite des Giebels einen sogenannten „Krüppelwalm“ besaßen, die waren nachweislich von der Firma Harth erbaut. Ich nenne hier nur zum Vergleich die Marther Mühle, die als Gebäude heute noch steht, die Saaler Mühle, die als Gebäude ebenfalls noch steht. So hatte nun, um bei den Mühlen zu bleiben, die Familie Harth Besitz von der Mühle bis zum Jahre 1852. Da starb der letzter Müller Harth mit 52 Jahren. Die Mühle kam aber nicht aus der Familie sondern die Tochter von diesem Harth heiratete einen Rech. So blieb diese Mühle bis zum Jahre 1893 noch in dem Besitz von der Familie. 1893 wurde die Mühle nun vom Herrn Brücher gekauft. Die Neumühle wurde dann auch kurz nach dem 1. Weltkrieg, wie schon erwähnt, eingestellt und die alte Mühle hat nicht bestanden. Das ist nun die Geschichte von unseren Mühlen.

Die Gemarkung Wörschweiler

Nun, da wir die Mühlen kennengelernt haben möchte ich Euch folgendes noch sagen: Auf den ältesten Karten die gültig waren und auch heute noch gültig sind heißt die Neumühle „Wartweiler“. Dies ist später durchstrichen worden und darunter geschrieben worden „oder Neumühle“. Nun wurde der Name Wartweiler mit „Werschweiler“ verwechselt. Unsere Leute sagen heute noch „in Wurschweller“ zu einem Gemarkungsnamen. „Wurschweller“ hat nun seinen Namen folgendermaßen erhalten: Es gab einmal ein Kloster „Wörschweiler“, das lag in der Nähe von Zweibrücken. Und die Mönche bzw. Geistlichen aus diesem Kloster waren maßgebend beteiligt, als unsere alte, jetzt protestantische Kirche in Niederkirchen erbaut wurde. Sie hatten nun, wie es zu damaliger Zeit war, sehr viele Besitzungen kleinster Art. So besaß nun auch dieses Kloster „Wörschweiler“ einen Gemarkungsteil von Osterbrücken. Und zwar, um darauf zurückzukommen was ich Euch vorher schon gesagt habe, ungefähr wo der Mühlgraben von der alten Mühle wieder in die Oster kam von da „Käsbest“ hoch bis an die Gemarkungsgrenze, Neumühle eingeschlossen war die Gemarkung „Wörschweiler“. Es steht in einem alten Flur- und Bannbuch, was heute noch erhalten ist: „es folgen nun Wiesen und Äcker so auf dem Wörschweiler Bann gelegen“. Und daher kommt es, dass man oft „Wörschweiler“ mit unserem Werschweiler im Ostertal verwechselt. Das soll kein Vorwurf sein, aber es ist schon oft vorgekommen. Nun haben wir auch einen großen alten Steinbruch in der Nähe der Neumühle. Wenn wir uns nun diesen Steinbruch genauer betrachten, d. h. die Steine, die da vorkommen müssen wir feststellen, und es ist auch erwiesen, dass die Steine aus diesem Steinbruch benutzt wurden weil er auf „Wörschweiler Bann“ lag um die Niederkircher Kirche zu erbauen. Nun sind im Laufe der Jahrhunderte, und dadurch, dass die Gemarkung sich oft änderte, diese Teile zur Gemarkung Osterbrücken gekommen und was einst Osterbrücker Gemarkung war, was ich Euch gesagt habe, Richtung Haupersweiler, das ist zu Haupersweiler gekommen. Nun, um in unserer Geschichte zu bleiben, haben wir an der jetzigen Gemarkungsgrenze Osterbrücken – Haupersweiler einen Flurnamen, der heißt heute noch „Bittersweiler Dell“ oder „in Bittersweiler“. Und hier stand einst vor Jahrhunderten das Dorf Bittersweiler. Die Häuser, die weiter südlich davon standen von diesem Dorf Bittersweiler also nun nach Osterbrücken zu über die Bahnlinie weg, da sagt man heute noch „uffem Hof“ oder es existiert heute noch offiziell „de Hofweg“. Da wo der Hofweg fast die Haupersweiler Gemarkung erreicht, d. h. wo heute der Weg rechts abgeht Richtung „Mittelwies“, dort stand einst ein größerer Hof, d. h. es waren mehrere Gebäude. Und daher kommt heute noch der Name „am Hof“. Dieser Hof brannte zwischen 1820 und 1825 ab. Die Leute, die dort wohnten und nun volkstümlich ausgedrückt allein auf weiter Flur standen, die erbauten nun ihre Häuser, oft noch von angebranntem Holz und Steinen die vom Hof noch vor dem Feuer gerettet werden konnten im Ortskern von Osterbrücken. Und daher kommt, worauf wir nachher noch näher zu sprechen kommen, heute noch Hausnamen wie zum Beispiel „Hofhannams“, „Hofjobs“ und „Hofdewels.“. Und diese drei Familien, das waren damals Familien mit den Namen „Cullmann“, „Weyrich“ oder noch verschiedene Namen wie Müller usw., die haben dann nachweislich die Ländereien oder die Flurstücke die dort über waren und die sie besaßen wieder unter sich verteilt und daher konnte man von heute die Geschlechterfolge rückwärts verfolgend genau feststellen, diese und diese Familien haben dort einst gewohnt.