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== Die Osterbrücker Geschichte ==
== Einwohnerzahl ==
 
1609: 84 Personen (25 Familien)
1650: 2 Familien
1802: 207 Personen
1846: 306 Personen
1858: 361 Personen (Siehe detaillierte [[Familien|Liste]])
1926: 411 Personen
1946: 390 Personen
1966: 488 Personen
 
(Quelle: Unterlagen Dorfarchiv, Gerd Seyler 1962)


In unserem Gemeindearchiv befinden sich [[Osterbrücker_Dorfgeschichten|Osterbrücker Dorfgeschichten als Audio-Beiträge von Adolf Renner]], aufgenommen 1967. Hören Sie mal rein!  
Germarkung: 476 ha, diese Fläche war 1846 = 1370 Tagwerk, 1 Tagwerk war 34,1 ar = 0,341 ha


=== Ein Ort an der Grenze ===
== Jüngere [[Ereignisse]] ==


Osterbrücken lag über Jahrhunderte hinweg im Grenzgebiet von Herrschaften und Besitztümern. So erfuhr die kleine Ortschaft eine wechselvolle Geschichte. Wir laden Sie ein auf eine kleine Reise.
{{:Ereignisse}}


==== Osterbrücken im Reich der Römer und Franken ====
(Hinweis: Jüngere Ereignisse von höherer Relevanz bitte [[Ereignisse|hier]] bearbeiten, da dieser Abschnitt automatisch in die Historie eingebettet ist)


Bereits zur Römerzeit scheint der Bergrücken der westlichen Wasserscheide des Ostertales (von Grügelborn über Leitersweiler, den Bosenberg bis nach Dörrenbach und Fürth) Bedeutung für die römische Provinzialeinteilung gehabt zu haben. Sie bildete die Völkerscheide zwischen den kelto-germanischen Treverern (Hauptort Augusta Treverorum/Trier, den Mediomatrikern (Hauptort Divodorum/Metz) und den Vangionen der Grenzprovinz Germania Superior (Hauptort Mogontiacum/Mainz).
* ab 1993 [[Renaturierung_der_Oster|Renaturierung der Oster]]
* 1989 Brand im Anwesen Breitenstein in Osterbrücken
* 1980 Brand im Aussiedlerhof Neu in Osterbrücken
* 1976 Brand im Aussiedlerhof Kniest
* 1975 Brand im Anwesen Merscher in Osterbrücken
* 1975 Brand im Landhotel Müller in Osterbrücken
* 1967 Hochwassereinsatz Weiher Hofgut Königreich
* 1966 Brand im Anwesen Weyrich in Osterbrücken
* 1962 Waldbrand zwischen Osterbrücken und Selchenbach
* 1960 Begradigung der Oster durch [[Flurbereinigungsbehörde]]
* 1930 Begradigung der Oster durch [[Reichsarbeitsdienst]]
* 1749 Erneuerung der [[Die_Brücke|Brücke]] von Osterbrücken


Das obere Ostertal gehörte zum Nahegau. Nach Einführung des Christentums kam es zur Diözese Mainz. Die Grenzorte dieser Diözese waren Leitersweiler, Hoof, Marth, Niederkirchen, Werschweiler, Dörrenbach usw.
== Historische Pressemeldungen ==


Die von den Franken eroberten Gebiete, aus denen die alten Herrscher vertrieben worden waren, wurden vom König in Besitz genommen und so zum "Königsgut" oder "Reichsland".
* 03.08.1898 Osterbrücken. Der Bergmann Jakob [[Familien|Bergauer]] putzte gestern seinen geladenen Revolver in der Meinung, die Sicherung sei eingeschoben. Plötzlich krachte es, und die Kugel drang dem erschreckten Mann in die Magengrube. Heute wurd er mittelst Wagen ins Krankenhaus zu Neunkirchen gebracht, wo man ihm baldigst mittels Hilfe der X-Strahlen von dem Blei befreien wird. (Quelle: Kuseler Anzeiger, 06.05.1898)


Zu ihnen zählte auch das obere Ostertal. Die Grenzen dieses Reichslandes sind inzwischen fast eindeutig ermittelt worden. Im Laufe der Jahrhunderte wurde durch die zahlreichen Teilungen, Belehnungen, Stiftungen, Verpfändungen und Verkäufe das Reichsland und damit das Königsgut allmählich kleiner.
* 06.05.1898 Hoof. Ein junger Mann aus Hoof wollte kürzlich seinen geladenen Revolver putzen. Unglücklicherweise ging ein Schuss los und zwesplitterte ihm den Daumen. In Verwirrung erfolgten noch zwei weitere Schüsse, von denen einer den Zeigefinger gänzlich wegriß, während der andere den Mittelfinder um 2 Glieder kürzte. (Quelle: Kuseler Anzeiger, 06.05.1898)


Auch das sog. Königreich, ein eng begrenztes Besitztum des Königs bzw. Kaisers im Ostertal, war ein Teil des Reichslandes. Das geht aus dem "Weistum zu Marth uff dem Königreich" vom 1.5.1550 hervor. Fabricius erläutert dazu; "Es war also wirklich Reichsbesitz. Da der Lauterer Reichsforst ursprünglich auch das Remigiusland umfaßt zu haben scheint, so wird das Königreich der für den König bei der Schenkung (des Remigiuslandes) zurückbehaltene besondere Bezirk gewesen sein."
* 29.01.1898 Osterbrücken. Kind stirbt an Brandwunden - Am Sonntag schüttete die Mag eines hiesigen Landwirtes heißes Wasser in einen Eimer und wollte schnell wieder kaltes in einem Hafen an den Hofen stellen. Unterdessen spielten zwei Kinder im Hausgange. Sie liefen einander nach in die Küche, und eines gab dem anderen dabei einen Stoß, dass es mit beiden Armen bis an die Ellbogen in das heiße Wasser fuhr und sich bis auf die Adern verbrannte. Heute Nacht ist das unglückliche Kind den erlittenen Brandwunden erlegen. (Quelle: Kuseler Anzeiger, 29.01.1898)


In diesem Reichs- und Königsland um Kaiserslautern waren außer dem Königshof in Kaiserslautern noch verschiedene Königshöfe vorhanden, die teils als Lehnshöfe vergeben waren, so z.B. im oberen Ostertal "Brucca", das heutige Osterbrücken, welches schon im Jahre 1152 von König Friedrich 1. Barbarossa dem Remigiuskloster zu Reims zusammen mit dem Hofe zu Kusel mit allen Zuhörungen bestätigt wurde.
* 11.03.1894 Saaler Mühle. Gestern ereignete sich in der Saaler Mühle ein gräßlicher Unglücksfall. Der alte Herr des Hauses vernahm im angrenzenden Zimmer einen dumpfen Krach. Als er sich nach der Ursache erkundigen wolte, fand er den 15 jahre alten Mühljungen mit fast ganz abgerissenem Kopfe und teilweise erdrückten Knochen, neben einem gußeisernen acht Zentner schweren Rade liegen, das in drei Stücke zersprungen war. Über die Ursache des Vorgangs kann man sich nicht klar werden. (Quelle: Kuseler Anzeiger, 11.03.1894)


Die Grenzen dieses "Königreiches im Ostertal" hat K. Hoppstädter nach Urkundenvermerken des 15. und 16. Jahrhunderts ermittelt, nach denen folgende Orte zum Königreich zählten: Bubach, Breitenbach, Krottelbach, Dunzweiler, Osterbrücken, Dörrenbach, Fürth, Werschweiler, Leitersweiler, Haupersweiler, Herchweiler, Marth, Niederkirchen, Selchenbach und Sültzweiler (= vermutlich Seitzweiler).
* 06.07.1887 Osterbrücken. Todesfall - Unterm gestrigen wurde in der [[Schindgrube]] bei Osterbrücken ein Knochensammler tot aufgefunden. Derselbe hatte die verschlossene Grube gewaltsam geöffnet zum Zweckes des Sammelns von Knochen und fand dabei durch die darin befindliche stickstoffhaltige Luft seinen Tod. (Quelle: Kuseler Anzeiger, 06.07.1887)


Als im Jahre 1491 das Königreich durch den Lichtenberger Amtmann Thomas von Kontwich um 100 Gulden an den Grafen Johann Ludwig von Nassau-Saarbrücken verkauft wurde, war das ganze Königreich auf ein größeres Stück Land und einen Hof zusammengeschrumpft, denn die diesem Verkauf beigegebene Grenzbeschreibung nannte nur noch die Orte Selchenbach, Herchweiler (als Grenzort), Marth und Bubach.
== Historische Meldungen aus Kirchenakten ==


Rund 100 Jahre später war wiederum eine merkliche Schrumpfung des Königreiches eingetreten, denn der Landschreiber Johannes Hoffmann brachte in seiner "gründlichen und wahrhaftigen Beschreibung des Amtes Lichtenberg" von 1585 - 1588 bezüglich des Königreiches, das nicht mehr zum Amt Lichtenberg gehörte, nachrichtlich folgende Beschreibung: "Das Königreich... liegt zwischen den Dörfern Boppach, Markt, Osterbrücken und Selchenbach und hat eine besonders ausgesteinte Gemarkung umher".
* 17.06.1778 Johann Adam Harth, 55 Jahre alt, Müller in Osterbrücken, "wurde zerquetscht, als er in das Kammrad kam, das er schmieren wollte."
* 18.05.1771 Theobald Müllers Frau aus Osterbrücken tat wegen "zu frühen Beischlafs" Privatkirchenbuße. (Strafzahlung)
* 26.01.1771 Maria Agnes Spengler aus Osterbrücken ist unehelich niedergekommen und hat als Vater Michael Hedrich, Hirt in Frohnhofen, angegeben. Bericht ans Oberamt.
* 21.10.1766 Jakob Göbel, Bergmann in Hoof, lutherisch, 35 Jahre alt, starb auf unglückliche Weise, indem er in der neu erbauten Kohlengrube bei Hoof verschüttet wurde.
* 25.12.1757 Theobald Weyrich aus Marth, 31 Jahre alt, zwischen Krottelbach und Marth tot aufgefunden, anscheinden erfroren.
* 1747 Katharina Born aus Osterbrücken ließ sich in Ottweiler von einem ledigen Menschen aus Breitenbach schwängern und mußte daher öffentlich Kirchenbuße tun.
* 24.12.1719 Zensor Weyrich aus Osterbrücken muß werden "liderlichen Lebenwandels" 8, bz. 7 Pfg. Strafe zahlen.
* 29.08.1684 Peter Müller aus Marth hat eine alte Weibsperson, Becker Käthgen genannt, umgeworfen und sie übel traktiert.
* 1541 Mordfall. Peter von Chersdorf, Hirt aus Hoof, wurde in Osterbrücken festgenommen, nachdem er den dortigen Hirten Theiß erstochen hatte. Es wurde in Kusel mit dem Schwert enthauptet. Haft- und Exekutionskosten: 8 fl. 12 alb.


Im Jahre l603 wurde das erheblich verkleinerte Königreich von dem Grafen von Nassau-Saarbrücken im Tauschwege an den Herzog von Pfalz-Zweibrücken abgetreten.
(Quelle: Chroniken des Mittleren Ostertals Band II, Klaus Zimmer, 1993, [[Heimatverein_Ostertal|Heimat- und Kulturverein Ostertal e.v]])


Von dem einstigen begrenzten Königreich innerhalb des Reichslandes blieb schließlich nur noch ein kleiner Hof, der Königreicher Hof bei Bubach, übrig, der heute noch an das einstige große königliche Besitztum erinnert.
== Die Osterbrücker Geschichte ==


(Quelle: http://www.ostertal.de)
Hier erfahren Sie, [[Der_Ortsname|warum Osterbrücken den Namen Osterbrücken trägt]].  


==== Osterbrücken im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation ====
In unserem Gemeindearchiv befinden sich Osterbrücker Dorfgeschichten als [[Osterbrücker_Dorfgeschichten|Audio-Beiträge von Adolf Renner]], aufgenommen 1967.
Auch Audioaufnahmen einer Osterbrücker Schulklasse aus dem Jahre 1963, in Rahmen einer [[Klassenfahrt_Bodensee_1963|Klassenfahrt zum Bodensee]] der Osterbrücker Dorfschule wartet auf Sie. Hören Sie mal rein! 


Als im Jahre 843 zu Verdun das Frankenreich in drei Teile aufgeteilt wurde, kam unser Ostertal, weil es zum Nahegau gehörte, zum Ostfränkischen Reich König Ludwigs des Deutschen. Dieser König hatte sich bei der Teilung den Nahegau "um des Weines Willen" vorbehalten.
Osterbrücken lag über Jahrhunderte hinweg im Grenzgebiet von Herrschaften und Besitztümern. So erfuhr die kleine Ortschaft eine wechselvolle Geschichte. Wir laden Sie ein auf eine kleine Reise.


Die Westgrenze dieses Ostfränkischen Reiches verlief über die bereits erwähnte westliche Wasserscheide des oberen Ostertales und grenzte damit an das Mittelreich Kaiser Lothar I., dessen Sohn Lothar II. nach der Teilung des Mittelreichs im Jahr 855 sein Staatsgebiet "Lotharingen" nannte. St.Wendel und seine Kirchspielsgemeinden Urweiler, Baltersweiler, Roschberg usw. gehörten somit zu Lotharingen, das sich 911 dem Westreich "Frankreich" anschloß, aber 925 durch Heinrich 1. (der Vogler) in das Ostfränkische Reich eingegliedert wurde. Durch diese Reichsgrenzänderungen hat sich an den Gau- und Bistumsgrenzen keine Änderung vollzogen. Das Ostertal mit seinen kirchlichen Mittelpunkten Oberkirchen und Niederkirchen blieb weiterhin beim Bistum Mainz und dem Nahegau. Wie viele Gaugrafen, so hatten auch die Nahegaugrafen an der Neige des 11. Jhdt., als das Reich in kriegerische Wirren verstrickt war, es verstanden sich selbständig zu machen, eine eigene Dynastie im Nahegau aufzurichten und sich die bisher verwalteten Landesteile anzueignen. Die Geschichte nennt als Begründer dieser Dynastie den Grafen Emich von der Schmidtburg (im Hahnenbachtal oberhalb Kirn). Zu Beginn des 12. Jhdt. fand eine Teilung der Nahegaugrafschaft statt. Es erscheinen nunmehr zwei Brüder, Emico als Graf von Kirburg und Gerlach als Graf von Veldenz.
* [[Schule_in_Osterbrücken|Schulen in Osterbrücken]]


Die Gräfin Anna zu Veldenz, die seit 1410 mit dem Pfalzgrafen von Zweibrücken verheiratet war, vererbte die Grafschaft Veldenz ihren 3 Söhnen. Im Erbvertrag vom 6.9.1444 bekam der dritte Sohn Ludwig die Grafschaft Veldenz und die Grafschaft Zweibrücken. Somit gehörte das obere Ostertal ab diesem Zeitpunkt mit der alten Grafschaft Veldenz zum neugeschaffenen Herzogtum Pfalz-Zweibrücken und teilte bis zur französischen Revolution das Schicksal der Pfalz-Zweibrücker-Lande.
* [[Das Weistum des Königreichs 1550]]


Mit der 1444 erfolgten Eingliederung des Veldenzer Besitzes in das Herzogtum Pfalz-Zweibrücken wurde die Burg Lichtenberg, im Remigiusland Mittelpunkt und Sitz des Oberamtes Lichtenberg. Dieses neugeschaffene Oberamt umfaßte im wesentlichen die Bezirke der alten Veldenzer Landgerichte Kusel (Remigiusland) und Baumholder und erfuhr durch Abtretungen und Neuerwerbungen im Laufe der Zeit verschiedene Gebietsänderungen. Die Grenzziehung stimmte größtenteils mit der des alten Remigiuslandes überein, in dem das obere Ostertal und das Königreich eingeschlossen war. Das Oberamt Lichtenberg war unterteilt in Ämter und Schultheißereien. Das obere Ostertal, mit Ausnahme der Herrschaft und Pfarrei Oberkirchen, die 1261 zur Abtei Tholey und dann nach dem Blieskasteler Erbfolgestreit zum lothringischen Oberamt Schaumburg kam, gehörte seit frühester Zeit zum veldenzischen Teilgebiet, dem Remigiusland, das den Landgerichtsbezirk Kusel bildete, und nunmehr dem Oberamt Lichtenberg und seinem Unteramt Konken sowie der Schultheißerei Konken zugeteilt wurde.
* [[Osterbrücken im Reich der Römer und Franken]]
* [[Osterbrücken im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation]]
* [[Osterbrücken seit der französischen Revolution]]


==== Osterbrücken seit der franz. Revolution ====
* [[Als die Osterbrücker Bayern waren|SZ-Artikel vom 07.08.2002 "Als die Osterbrücker Bayern waren"]]


1793 wurde das Ostertal französisch besetzt und 1798 Teil des Departements "Sarre". Erst 1801 kam es im Frieden von Luneville offiziell zum französischen Staat und zum Bereich der Bürgermeisterei (Mairie) Niederkirchen.
* Weitere interessante [[Historische Dokumente]] aus unserem Dorfarchiv.


1814/15 wurde Osterbrücken mit den von Österreich und Preußen zurück eroberten Gebieten unter der Verwaltung einer österreichisch-bayrischen Landadministrationscommission mit dem Kanton St.Wendel dem Kreis Ottweiler eingegliedert.
== Inhaltsverzeichnis ==


Nach dem Wiener Kongreß 1816 kam die Bürgermeisterei Niederkirchen ohne Leitersweiler in den Kanton Kusel und zum Königreich Bayern (Bez. Kaiserslautern, später Bezirk Kusel; diese Verwaltungseinheit bestand bis 1947, ab 1938 Kreis Kusel), die Bürgermeisterei Oberkirchen mit Leitersweiler zu Sachsen-Coburg-Gotha, später Fürstentum Lichtenberg, und Werschweiler und Dörrenbach zu Preußen (1834 wurde das Fürstentum Lichtenberg von Preußen gekauft).
Hier können Sie alle [[:Kategorie:Historie|Einträge der Kategorie Historie]] als Index auflisten.


Nach dem Versailler Vertrag verlief die Grenze zwischen dem Deutschen Reich und dem Saargebiet durch das Ostertal. (Werschweiler und Dörrenbach kamen zum Saargebiet). Am 1.3.1935 kam das Saargebiet zum Reich zurück, blieb aber eine vom "Reichskommissar für die Verwaltung des Saarlandes" geführte eigene Verwaltungseinheit. Bei der lag Osterbrücken im Bereich des Gaues "Saarpfalz" mit Hauptstadt Neustadt an der Weinstraße. Ab März 1945 war das Ostertal von alliierten Truppen besetzt.
== Chronologie ==


Nach der Kapitulation des Deutschen Reiches gehörte das Ostertal zur Provinz Rheinland-Hessen-Nassau in der französischen Besatzungszone. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das "Saarland" zunächst in den Grenzen des alten Saargebietes geschaffen. 1946 wurden Oberkirchen, Haupersweiler, Grügelborn, Leitersweiler und Schwarzerden, am 24.6.1947 Osterbrücken, Hoof, Marth, Saal, Bubach und Niederkirchen dem Saarland eingegliedert. Bis 1957 verlief zwischen Osterbrücken und Selchenbach, Herchweiler die Grenze zwischen der BRD und dem Saarland. Osterbrücken wurde 1947 wieder Grenzort mit Zollstation in Richtung Herchweiler und Zollhäusern in denen bis 1957 franz. Zöllner mit ihren Familien lebten.
* Liste aller [[Ortsvorsteher]] und Bürgermeister von Osterbrücken.


Bei der Volksabstimmung über das europ. Statut des Saarlandes am 23.10.1955 lehnten in Osterbrücken 94,19 % der Bevölkerung das Saarstatut ab.
== Sonstiges ==


Am 1.1.1957 folgte die politische Rückgliederung des Saarlandes in die Bundesrepublik Deutschland, die wirtschaftliche folgte am 5.7.1959 (Tag X). Die Grenze zwischen Osterbrücken und Selchenbach, Herchweiler ist bis heute noch Landesgrenze zwischen dem Saarland und Rheinland-Pfalz.
Liste der [[Hausnamen]].


(Quelle: Westricher Heimatblätter 8/74, B. Stoll "Das obere Ostertal")
== Links zu weiterführenden Quellen ==


Stand 1987
* [http://www.lha-rlp.de/index.php?id=593 Archivportal für Rheinland-Pfalz und das Saarland]
* [http://www.archivdatenbank.lha-rlp.de/saarbr/c '''Kommunale Archivbestände''']

Aktuelle Version vom 24. Juli 2017, 17:03 Uhr

Weitere Historienfotos finden Sie in der Galerie historischer Fotografien
Osterbrücker Feldarbeit in den 50er Jahren
Postkarte aus Osterbrücken, 27.07.1962
Postkarte aus Osterbrücken, 08.10.1939
Schwarzes Haus vor dem Abriss. Mehr zum Thema erfahren Sie hier

Einwohnerzahl

1609: 84 Personen (25 Familien)
1650: 2 Familien
1802: 207 Personen
1846: 306 Personen
1858: 361 Personen (Siehe detaillierte Liste)
1926: 411 Personen
1946: 390 Personen
1966: 488 Personen

(Quelle: Unterlagen Dorfarchiv, Gerd Seyler 1962)

Germarkung: 476 ha, diese Fläche war 1846 = 1370 Tagwerk, 1 Tagwerk war 34,1 ar = 0,341 ha

Jüngere Ereignisse

  • 07.02.2020 Abbau der Sirene vom alten Schulgebäude
  • 23.01.2019 Abholzung der Trauerweide in der Brückenstrasse
  • 08.09.2017 Abriss des " Ehemaligen Gasthaus Geis "
  • 19.02.2016 Einbruchserie in Osterbrücken, Einbrüche an gleich 3 Gebäuden in der Nacht vom 18.02.2016 auf den 19.02.2016 - Pressebericht
  • 17.09.2015 Einbruch und Diebstahl im Jugendzentrum Osterbrücken SZ - Bericht
  • 05.09.2015 Sylvester - "Böller" vor Osterbrücker Asylheim - SZ - Bericht
  • 30.08.2015 Freiwillige Feuerwehr erhält nach 41 Jahren (!!!) neues Einsatzfahrzeug
  • 09.03.2015 Einbruch und Diebstahl in der Brückenstraße
  • 30.04.2014 Wasser und Schlammmassen überfluten mehrere Straßen in Osterbrücken
  • 12.03.2012 Heizlüfter setzt Wohnung in Brand Pressebericht
  • 18.05.2011 Bienenraub in Osterbrücken Pressebericht
  • 2010 40 wilde Katzen streunen durch Osterbrücken Pressebericht
  • 2010 Verkehrsunfall mit LKW in Osterbrücken (1 Schwerverletzter)
  • 27.11.2008 Großbrand auf dem Birkenhof in Osterbrücken Bericht THW St.Wendel
  • 16.02.2007 Abriss von "Schwarz'es Haus"
  • 2006 Buttersäure-Anschlag in Osterbrücken - Pressebericht
  • 09.05.2006 Bau der Hölzernen Brücke für den Rad- und Fußgängerweg, sowie Radweg Saarland
  • 09.08.2002 Osterbrücken feiert 850. Geburtstag
  • 12.05.2002 Einweihung des Vogellehrpfads
  • 14.01.2001 Großbrand auf dem Birkenhof Osterbrücken (1 Feuerwehrmann verletzt)
  • 1999 Tankstelle in Osterbrücken gibt Tankstellengeschäft auf und bietet fortan nur noch Werkstattdienstleistungen an
  • 1998 Erste Biomolkerei im Saarland- Familie Schröder auf dem Birkenhof in Osterbrücken macht´s möglich
  • 1998 Letztes Lebensmittelgeschäft in Osterbrücken wird geschlossen
  • 1998 Brand Dachstuhl Anbaugebäude "Alte Schule" durch einen Feuerwerkskörper in Osterbrücken
  • 1998 Verkehrsunfall in Höhe "Neumühle" (2 Tote, 2 Schwerstverletzte)

(Hinweis: Jüngere Ereignisse von höherer Relevanz bitte hier bearbeiten, da dieser Abschnitt automatisch in die Historie eingebettet ist)

  • ab 1993 Renaturierung der Oster
  • 1989 Brand im Anwesen Breitenstein in Osterbrücken
  • 1980 Brand im Aussiedlerhof Neu in Osterbrücken
  • 1976 Brand im Aussiedlerhof Kniest
  • 1975 Brand im Anwesen Merscher in Osterbrücken
  • 1975 Brand im Landhotel Müller in Osterbrücken
  • 1967 Hochwassereinsatz Weiher Hofgut Königreich
  • 1966 Brand im Anwesen Weyrich in Osterbrücken
  • 1962 Waldbrand zwischen Osterbrücken und Selchenbach
  • 1960 Begradigung der Oster durch Flurbereinigungsbehörde
  • 1930 Begradigung der Oster durch Reichsarbeitsdienst
  • 1749 Erneuerung der Brücke von Osterbrücken

Historische Pressemeldungen

  • 03.08.1898 Osterbrücken. Der Bergmann Jakob Bergauer putzte gestern seinen geladenen Revolver in der Meinung, die Sicherung sei eingeschoben. Plötzlich krachte es, und die Kugel drang dem erschreckten Mann in die Magengrube. Heute wurd er mittelst Wagen ins Krankenhaus zu Neunkirchen gebracht, wo man ihm baldigst mittels Hilfe der X-Strahlen von dem Blei befreien wird. (Quelle: Kuseler Anzeiger, 06.05.1898)
  • 06.05.1898 Hoof. Ein junger Mann aus Hoof wollte kürzlich seinen geladenen Revolver putzen. Unglücklicherweise ging ein Schuss los und zwesplitterte ihm den Daumen. In Verwirrung erfolgten noch zwei weitere Schüsse, von denen einer den Zeigefinger gänzlich wegriß, während der andere den Mittelfinder um 2 Glieder kürzte. (Quelle: Kuseler Anzeiger, 06.05.1898)
  • 29.01.1898 Osterbrücken. Kind stirbt an Brandwunden - Am Sonntag schüttete die Mag eines hiesigen Landwirtes heißes Wasser in einen Eimer und wollte schnell wieder kaltes in einem Hafen an den Hofen stellen. Unterdessen spielten zwei Kinder im Hausgange. Sie liefen einander nach in die Küche, und eines gab dem anderen dabei einen Stoß, dass es mit beiden Armen bis an die Ellbogen in das heiße Wasser fuhr und sich bis auf die Adern verbrannte. Heute Nacht ist das unglückliche Kind den erlittenen Brandwunden erlegen. (Quelle: Kuseler Anzeiger, 29.01.1898)
  • 11.03.1894 Saaler Mühle. Gestern ereignete sich in der Saaler Mühle ein gräßlicher Unglücksfall. Der alte Herr des Hauses vernahm im angrenzenden Zimmer einen dumpfen Krach. Als er sich nach der Ursache erkundigen wolte, fand er den 15 jahre alten Mühljungen mit fast ganz abgerissenem Kopfe und teilweise erdrückten Knochen, neben einem gußeisernen acht Zentner schweren Rade liegen, das in drei Stücke zersprungen war. Über die Ursache des Vorgangs kann man sich nicht klar werden. (Quelle: Kuseler Anzeiger, 11.03.1894)
  • 06.07.1887 Osterbrücken. Todesfall - Unterm gestrigen wurde in der Schindgrube bei Osterbrücken ein Knochensammler tot aufgefunden. Derselbe hatte die verschlossene Grube gewaltsam geöffnet zum Zweckes des Sammelns von Knochen und fand dabei durch die darin befindliche stickstoffhaltige Luft seinen Tod. (Quelle: Kuseler Anzeiger, 06.07.1887)

Historische Meldungen aus Kirchenakten

  • 17.06.1778 Johann Adam Harth, 55 Jahre alt, Müller in Osterbrücken, "wurde zerquetscht, als er in das Kammrad kam, das er schmieren wollte."
  • 18.05.1771 Theobald Müllers Frau aus Osterbrücken tat wegen "zu frühen Beischlafs" Privatkirchenbuße. (Strafzahlung)
  • 26.01.1771 Maria Agnes Spengler aus Osterbrücken ist unehelich niedergekommen und hat als Vater Michael Hedrich, Hirt in Frohnhofen, angegeben. Bericht ans Oberamt.
  • 21.10.1766 Jakob Göbel, Bergmann in Hoof, lutherisch, 35 Jahre alt, starb auf unglückliche Weise, indem er in der neu erbauten Kohlengrube bei Hoof verschüttet wurde.
  • 25.12.1757 Theobald Weyrich aus Marth, 31 Jahre alt, zwischen Krottelbach und Marth tot aufgefunden, anscheinden erfroren.
  • 1747 Katharina Born aus Osterbrücken ließ sich in Ottweiler von einem ledigen Menschen aus Breitenbach schwängern und mußte daher öffentlich Kirchenbuße tun.
  • 24.12.1719 Zensor Weyrich aus Osterbrücken muß werden "liderlichen Lebenwandels" 8, bz. 7 Pfg. Strafe zahlen.
  • 29.08.1684 Peter Müller aus Marth hat eine alte Weibsperson, Becker Käthgen genannt, umgeworfen und sie übel traktiert.
  • 1541 Mordfall. Peter von Chersdorf, Hirt aus Hoof, wurde in Osterbrücken festgenommen, nachdem er den dortigen Hirten Theiß erstochen hatte. Es wurde in Kusel mit dem Schwert enthauptet. Haft- und Exekutionskosten: 8 fl. 12 alb.

(Quelle: Chroniken des Mittleren Ostertals Band II, Klaus Zimmer, 1993, Heimat- und Kulturverein Ostertal e.v)

Die Osterbrücker Geschichte

Hier erfahren Sie, warum Osterbrücken den Namen Osterbrücken trägt.

In unserem Gemeindearchiv befinden sich Osterbrücker Dorfgeschichten als Audio-Beiträge von Adolf Renner, aufgenommen 1967. Auch Audioaufnahmen einer Osterbrücker Schulklasse aus dem Jahre 1963, in Rahmen einer Klassenfahrt zum Bodensee der Osterbrücker Dorfschule wartet auf Sie. Hören Sie mal rein!

Osterbrücken lag über Jahrhunderte hinweg im Grenzgebiet von Herrschaften und Besitztümern. So erfuhr die kleine Ortschaft eine wechselvolle Geschichte. Wir laden Sie ein auf eine kleine Reise.

Inhaltsverzeichnis

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Chronologie

Sonstiges

Liste der Hausnamen.

Links zu weiterführenden Quellen